
So ging die Wiedereröffnung in der Region über die Bühne
Gasthäuser, Hotels, Thermen, Kinos durften am 19. Mai wieder öffnen – Unternehmer aus der Region berichten über den Start.

Wegen der Corona-Pandemie hatten viele steirische Betriebe seit November eine Zwangspause zu verdauen, umso mehr freuten sich Gasthaus- und Hotelbetreiber wie auch die steirischen Thermen auf den Neustart am 19. Mai. Wie der Start trotz Hürden (3-G-Regel, Registrierungspflicht) verlief? Die „Steirische Wirtschaft“ hat sich bei den Unternehmen im touristisch geprägten Bezirk umgehört.
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge blickt Bernd Nauschnegg auf die ersten Wochen der Wiedereröffnung zurück. Gemeinsam mit seinem Bruder, seiner Lebensgefährtin, seiner Schwägerin und Mama-Wirtin „Julie“ führt er das Hotel-Restaurant Alte Post in Leibnitz. „Kaum hatten wir geöffnet, standen schon die ersten Gäste vor der Tür. Und was uns überrascht und besonders gefreut hat, war die große Nachfrage nach Hotelzimmern. Vor allem Stammgäste haben es kaum erwarten können, wieder zu uns in die Südsteiermark zu kommen.“

Alles andere als einfach waren die letzten Monate natürlich auch beim Bioweingut Hirschmugl am Seggauberg. „Bei uns am Weingut haben wir das vergangene Jahr in unterschiedlichsten Facetten erlebt. Der fehlende Weinabsatz in der Gastronomie war natürlich merkbar und vor allem die Absagen und Verschiebungen der geplanten Hochzeiten, Feiern und Veranstaltungen schmerzten sehr“, berichten Toni und Astrid Hirschmugl.
Nachsatz: „Schön ist es aber, zu sehen, dass sich mit der einen oder anderen Verschiebung auch tolle neue Ideen und Möglichkeiten für das perfekte Fest auftun.“
Einst war sie die jüngste Kfz-Meisterin Österreichs, seit 2018 führt Katrin Tscherntschitsch ein Fitnessstudio in ihrem Heimatort Murfeld. Unterstützt von ihrer Familie, errichtete sie im ersten Stock der Fahrzeug-Ausstellungshalle ein 600 m2 großes Studio. „Dass ich weder Leasing- noch Kreditraten zu bedienen hatte, hat mir in der Zeit der Schließung sehr geholfen, denn alle Geräte im Studio gehören mir“, sagt die Unternehmerin, die optimistisch in die Zukunft blickt.
„In der kurzen Zeit nach der Wiederöffnung haben wir fast wieder die alte Anzahl an Kursen erreicht. Man merkt sehr stark, dass die Menschen wieder hinaus und sich bewegen wollen. Das kommt uns natürlich entgegen.“ Kein Problem hat Tscherntschitsch mit Test-, Masken oder Impfverweigerern. „Wir halten uns streng an die Auflagen und erwarten das auch von unseren Kunden, die da voll mitziehen. In den letzten Wochen ging nur ein Abo verloren“, sagt Katrin, die bereits wieder ihr Jumping-Fitness zwischen Strass und Bad Radkersburg anbietet.